Trittschalldämmung - Ratgeber
Alles was du über Trittschalldämmung wissen musst
Wer seinen Vinyl, Laminat oder Parkett schwimmend verlegen möchte, benötigt in der Regel auch eine Trittschalldämmung. Im Gegensatz zur vollflächigen Verklebung, wird der Bodenbelag bei einer losen Verlegung nicht direkt am Untergrund fixiert. Dadurch wirkt er wie eine Art Resonanzkörper und verstärkt Geräusche, die bei der alltäglichen Nutzung entstehen.
Reduzierung von Tritt- und Gehschall
Zum einen soll die Unterlage den Trittschall reduzieren, welcher in Nebenräume oder in unterliegende Räume übertragen wird. Zum anderen soll aber auch der Gehschall verringert werden, der im Raum selbst zu hören ist. Eine gute Trittschalldämmung sorgt somit für die Reduzierung beider Störgeräusche.
Ausgleich von Unebenheiten
Eine weitere Funktion ist der Ausgleich von Unebenheiten im Untergrund. Generell sollte dieser trocken, fest und eben sein. Da dies nicht immer zu 100 Prozent gelingt, dient eine Trittschalldämmung auch zum Ebnen des Untergrunds.
Unterstützung des Wärmeflusses
Beim Kauf einer Dämmunterlage ist unbedingt auf eine geregelte Wärmeleitfähigkeit zu achten, daher sollte der Wärmedurchlasswiderstand möglichst gering sein. Dies hat zur Folge, dass der Wärmefluss einer Fußbodenheizung unterstützt wird.
Schaumstoff:
Dämmungen aus Kunststoff wie Polyethylen (PE) oder Polyurethan (PU) sind in der Regel als Rollware erhältlich. Sie überzeugen mit hervorragenden Werten bei der Reduzierung des Trittschalls. Grundsätzlich sind solche Trittschalldämmungen für jeden Fußboden geeignet und bei der Verlegung auf Fußbodenheizung einsetzbar. Sie sind mit und ohne integrierte Dampfbremse erhältlich.
Kork:
Als reines Naturprodukt glänzt die Trittschalldämmung aus Kork in punkto Nachhaltigkeit. Wer also Wert auf ökologisches unbedenkliches Material legt, trifft damit die richtige Wahl. Zudem sind die Dämmwerte enorm, sodass sich Kork ideal für fußkalte Räume eignet. Durch seine Druckstabilität sorgt der Kork für ein angenehmes Laufgefühl. Jedoch ist er nur bedingt feuchtigkeitsresistent, sodass bei mineralischem Untergrund eine zusätzliche Dampfbremse verlegt werden muss.
Holzfaser:
Platten aus Holzfasern sind ebenso natürlich und recycelbar. Ähnlich zum Kork speichern sie die Wärme besonders gut und eignen sich damit eher für fußkalte Räume. Da die Dämmplatten keine integrierte Dampfbremse besitzen, sind sie optimal zur Verlegung auf Holzböden. Bei mineralischen Untergründen wird dann zusätzlich eine Dampfbremse benötigt.
Welche Trittschalldämmung für welchen Boden?
In der Effizienz unterscheiden sich die Dämmstoffe kaum. Die Entscheidung für die richtige Trittschalldämmung hängt eher von der Härte des Bodenbelags ab. In der Regel sind Vinyl- oder Designböden eher aus weicherem Material gefertigt und übertragen Geräusche weniger stark. Daher ist eine dünnere Unterlagsmatte ausreichend. Laminat hingegen ist vergleichsweise hart und überträgt den Trittschall stärker. Auch beim Parkett muss auf die Härte des jeweiligen Holzes geachtet werden. Je härter der Bodenbelag, desto dicker sollte also dessen Trittschalldämmung sein.
Generell ist es ratsam, die Angaben des Herstellers zu beachten oder sich nach einer Empfehlung unserer Fachberater zu erkundigen.
Trittschalldämmung bei Fußbodenheizung
Bei der Verlegung einer Trittschalldämmung auf Fußbodenheizung ist das entscheidende Kriterium bei der Wahl der Wärmedurchlasswiderstand. Zur optimalen Unterstützung der Wärmeleitfähigkeit, sollte der Wert 0,15 m²K/W nicht übersteigen. Dieser setzt sich aus dem gesamten Bodenaufbau zusammen, sodass die Werte des Bodens und der Dämmunterlagen zusammenaddiert werden müssen.
Vinyl mit integrierter Trittschalldämmung
In unserem Produktsortiment sind ebenso zahlreiche Bodenbeläge zu finden, welche bereits eine Trittschalldämmung enthalten. Bei diesen Artikeln ist also keine weitere Dämmunterlage für die Verlegung notwendig. Lediglich auf einen integrierten Feuchtigkeitsschutz muss hierbei geachtet werden. Verlegt man den Boden auf einem mineralischen Untergrund wie beispielsweise Estrich, ist dieser zwingend nötig. Falls das Produkt keine Dampfbremse beinhaltet, ist diese auch einzeln als PE-Folie erhältlich.
Wer sich einen Arbeitsschritt ersparen möchte, trifft mit solch einem Boden die richtige Wahl. Allerdings können die Dämmwerte etwas schlechter ausfallen, als bei der herkömmlichen Variante. Wird die Unterlage getrennt verlegt, entsteht dabei nochmals ein Zwischenraum, welcher für eine zusätzliche Schallminderung sorgt. Zudem ist man bei einer separaten Trittschalldämmung flexibler, man kann also Material und gewünschte Aufbauhöhe nach seinen Vorstellungen auswählen.